Kölner Opernbrunnen

Was haben Apostel Petrus und eine griechische Diva im Kölner Opernbrunnen zu suchen?

Wo ist in der Innenstadt für Kölner Pänz schon seit 1967 fröhliches Planschen ausdrücklich erwünscht?
Warum sprudelte es damals sogar schon mitten im kalten Winter meterhoch vor der Kölner Oper?

Wahrscheinlich war es bisher das einzige Mal, dass in Köln drei Tage vor Weihnachten ein Brunnen sprudelte als am 21. Dezember 1966 um 16 Uhr  erstmals Wasser aus den 44 Düsen des Opernbrunnens spritzte. Vier Jahrzehnte später ist der Brunnen – nach langen Jahre der Verwahrlosung und Stillegung-  fachgerecht restauriert, technisch modernisiert und soll womöglich sogar während der kalten Jahreszeit strahlen und seine hohe Fontaine in den Kölner Himmel richten.

Um den Kölner Opernbrunnen ranken sich viele erzählenswerte Geschichten:

In die farbenfrohen Mosaikteile des Brunnens integrierte Grümmer originale Fragmente aus dem Schwimmbad der Luxusjacht „Christina“ des griechischen Reeders Onassis ebenso wie einen Apostelkopf aus der Mosaikausstattung der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche – größere Gegensätze lassen sich kaum vorstellen.

So wie die Operndiva Maria Callas schon über dieser Mosaikteilchen gebadet hat, so tauchen nun auch mehr als vierzig Jahren später in den warmen Monten wieder Jung und Alt vor der Oper ihre Füße ins Wasser. Entspannung und Lebenslust mitten in der Stadt. Denn endlich ist es soweit: die Mosaiken sind restauriert, der Brunnen führt wieder Wasser, die Beleuchtung ist wiederhergestellt.

Filmbeitrag WDR Kölner Lokalzeit – Der Brunnen vor der Kölner Oper sprudelt wieder

Judith Levold berichtete in der WDR Lokalzeit am 25.7.2016 über den Beginn des Probelaufs des restaurierten Opernbrunnens und die Teilfreigabe des Offenbachplatzes.

Der Kölner Opernbrunnen von Jürgen Hans Grümmer

Nach Fertigstellung des neuen Kölner Opernhauses (1952-1957,Wilhelm Riphahn und Hans Menne) und des Anfang der 1960er Jahre errichteten Schauspielhauses wurde der Kölner Offenbachplatz vor der Eingangsfront des Opernhauses, der zuvor als Parkplatz genutzt wurde, in den Jahren 1966-1967 nach Plänen Grümmers neu gestaltet.

Ulrich Krings, Kölner Stadtkonservator a.D. schreibt über den zentralen Mosaikbrunnen vor der Oper: „Der über Kreisgrundriss errichtete Laufbrunnen zeigt unterschiedlich gestaltete Betonteile, z.B. den markanten „Brunnenbogen“ (wieder durch textile Schalung geformt), kombiniert mit teilweise kuppelartig gekrümmten Flächen aus Kleinstein-Mosaik und Keramiksplittern. Diese farbigen Elemente sind Geschenke der Firma August Wagner (Puhl & Wagner) aus Berlin. Es handelt sich zum einen um das Mosaik-Fragment „Apostelkopf“, ein Probestück für die Mosaik-Ausstattung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin; zum anderen handelt es sich um Keramiksplitter aus einem Baderaum der Luxusyacht „Christina“ des griechischen Reeders Onassis, die damals als Muster bei der Berliner Firma lagerten. Wegen starker Verkalkung sind die ehemals stark leuchtenden Farben heute (März 2010) nicht mehr zu erkennen. Auch die Wasserdüsen sind stark verschmutzt, verbogen oder fehlen vollständig. Die Beleuchtung wurde schon vor Jahren demontiert, die Wasserfontänen stark verkürzt eingestellt; der Brunnen macht insgesamt einen vernachlässigten Eindruck.“ Die Beleuchtung des Brunnens wurde schon vor Jahren entfernt, so dass lange Jahre der Brunnen einen farblosen, tristen Eindruck machte. Im Zusammenhang mit der Sanierung von Oper und Schauspielhaus rückt nun auch die Sanierung und Restaurierung des denkmalgeschützten Opernbrunnens wieder in öffentliche Interesse der Kölner Bürger und Opernbesucher.

Der Arbeitskreis „Denkmal des Monats“ im Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL), Ortsverband Köln, stellte deshalb den Opernbrunnen als „ausgesuchtes Objekt von besonderer denkmalpflegerischer Bedeutung“ als Denkmal des Monats September 2010 der Öffentlichkeit vor.

Helmut Fußbroich über den Opernbrunnen im „Skulpturenführer Köln
Ulrich Krings, Stadtkonservator a.D. zum Offenbachplatz

Die Restaurierung des unter Denkmalschutz stehenden Opernbrunnens ebenso wie die Sanierung der Gesamtgestaltung des Offenbachplatzes sind in Arbeit. Mit der Sanierung des Offenbachplatzes wurde das Planungsbüro WESLandschaftsArchitektur beauftragt.

Ebenso wie die Sanierung des Offenbachplatzes – zeitlich parallel zur Sanierung von Opernhaus und Schauspielhaus – soll auch die denkmalgerechte Restaurierung des Opernbrunnens  2015 abgeschlossen werden.

Die Sanierung des Mosaikbrunnens liegt in der Verantwortlichkeit der Gebäudewirtschaft der Kölner Stadtvewaltung.

Seit 2010 kümmert sich die Tochter des verstorbenen Brunnen-Künstlers Grümmer um die Akquirierung erster Spendengelder zugunsten von Brunnenwasser und Sanierungsmaßnahmen. Unter dem Motto Schokolade naschen für den Denkmalschutz bot sie Opernbrunnen-Spenden-Schokoladen an, um so die Sanierungsbedürftigkeit des Brunnens ins öffentliche Bewußtsein zu bringen und eine Finanzierung anzuschieben.

2010: Der WDR berichtet in der „Lokalzeit“ (Autorin: Judith Levold) über die Rettungsaktion zu Gunsten des Opernbrunnens

2011: „Schokobrunnen trifft Opernbrunnen“ im Kölner Schokoladenmuseum


Kölner Stadt-Anzeiger am 21. Dezember 1966

Kölner Stadt-Anzeiger am am 12. Juli 1967

Wissenswertes und Geheimnisvolles

Was haben Apostel Petrus und eine griechische Diva im Kölner Opernbrunnen zu suchen?
Wo ist in der Innenstadt für Kölner Pänz schon seit 1967 fröhliches Planschen ausdrücklich erwünscht?
Warum sprudelte es sogar schon mitten im kalten Winter meterhoch vor der Kölner Oper?
Fast zehn Jahre nach der Fertigstellung des Kölner Opernhauses schießt am 21. Dezember 1966 um 16 Uhr erstmals Wasser aus den 44 Düsen des Opernbrunnens. Wahrscheinlich ist es das einzige Mal, dass in Köln drei Tage vor Weihnachten ein Brunnen sprudelte.
In die farbenfrohen Mosaikteile des Brunnens integrierte Grümmer originale Fragmente aus dem Schwimmbad der Luxusjacht „Christina“ des griechischen Reeders Onassis ebenso wie einen Apostelkopf aus der Mosaikausstattung der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche – größere Gegensätze lassen sich kaum vorstellen.
So wie die Operndiva Maria Callas schon über dieser Mosaikteilchen gebadet hat, so tauchen nun seit mehr als vierzig Jahren Jung und Alt vor der Oper ihre Füße ins Wasser. Entspannung und Lebenslust mitten in der Stadt. Vorausgesetzt, die Sonne wärmt und der Brunnen führt Wasser.

Der Opernbrunnen – ein Sommertraum

Jetzt, in den warmen und heißen Sommertagen ist Leben an diesem Brunnen. Die Leute stehen nicht nur um ihn herum, sie sitzen auf seinem Rand, Der Rand ist hoch genug, daß das Sitzen bequem ist, und er ist so breit, daß man sich auch auf ihm ausstrecken kann, Man braucht dann nur noch die Hand ins Wasser zu tauchen. Oder auch die Füße. Warum eigentlich nicht? Kinder und junge Leuten waten durch das Wasser. Kein Zweifel, hier ist ein Brunnen, der benutzt wird“, beschreibt der Kölner Stadt-Anzeiger das städtische Leben am Offenbachplatz an einem Julitag im Jahr 1967.

Naschen für Köln


Kölner Dom

Kölner Opernbrunnen (Champagner)

Einblick – Ausblick

Kölner Opernbrunnen (Espresso)

Unter dem Motto „Naschen für Köln“ unterstützte KölnTouismus im Im Dezember 2011 und Januar 2012 die Aktion: Mit schokoladigen „kölschen“ Souvenirs für unsere Gäste aus aller Welt.

2012: Die Schokoladenaktion für die Rettung des Opernbrunnens geht weiter


Rigoletto

Opernbrunnen

Meistersinger

Wasserspiele

im Kartenservice der Oper

Der Schokoladenstand während der Premiere von RIGOLETTO

Judith Grümmer und Johannes Hess

Kann Schokolade den denkmalgeschützten Mosaikbrunnen vor der Kölner Oper vor weiterem Verfall retten? Kann Naschen den Brunnen wieder zum Sprudeln, Leuchten und Strahlen bringen? Ja!

Mehr Informationen zum Maler und Bildhauer Grümmer, der den Opernbrunnen realisiert hat, finden Sie hier.